OPENING! Festival 09
Internationales Festival für Musik / Performance / Tanz / Sprache / Medien
20. bis 22. November 2009
Tuchfabrik Trier

 

Freitag, 20.11. | 20 Uhr | grosser Saal:
Sing, sing!
Musiktheater ueber den kompetenten Saeugling....aus dem New Guide to Opera
(Birmingham/london/Istanbul/Berlin/Duesseldorf/Dortmund

von und mit:
Suzanna Purkis (London): Sopran/Performance
Ulrich Mertin (Berlin/Istanbul): Viola / Performance
Kinder der Ostenberg Grundschule Dortmund Barop
Siamang- und Schopfgibbon-Familien aus dem Zoo Duisburg

Michael Wolters: Komposition der Originalmusik
Oliver Clark: Video
Tina Miyake: Kostuem/Raum
Christoph Bucher: Raum/Objekt
Anabel Sarabi: kuenstlerische Assistenz
Marcus Droß, Christoph Rodatz, Michael Wolters: Konzeption, Text, Gesamtkomposition, Realisation

Ein Mörder aus der Schweiz ersingt sich mit Wiegenliedern seinen Freispruch. Bei der Uraufführung eines Scarlatti-Oratoriums geraten die Besucher kollektiv ins Taumeln. Norwegische Inselbewohner schreien sich gegen Nacht, Kälte und die römische Armee in Rage. Eine US-amerikanische Komponistin macht die Gesängen der Gibbon-Affen zur Grundlage einer Sprachtheorie der Urmenschen. Ein schottischer Professor singt seine Vorlesungen und behauptet dabei: Säuglinge sind auf radikale Weise anders!

Das deutsch-englische Musiktheaterteam New Guide to Opera folgt in Sing, sing! den Spuren und Erkenntnissen der modernen Säuglingsforschung und gerät in erstaunliche Zusammenhänge. Hinter all diesen Fallbeispielen stecken Fakten, Hypothesen und Fiktionen darüber, wie differenziert und kompetent Menschen in ihren frühesten Entwicklungsphasen wahrnehmen, agieren und wie sie klangliche Codes und Muster entwickeln, die sie beherrschen, koordinieren und sogar dirigieren können.
Wie es scheint, haben Menschen zu Beginn ihres Lebens eine so klare wie musikalische Vorstellung davon, was eine lebenswerte Umgebung ist – und wenn es sein muss, wissen sie auf radikale Weise darum zu kämpfen. Um das dramatische Potential einer menschlichen Existenz zwischen sprachlicher Sinnstiftung und musikalischer Kompetenz auszuloten, macht sich Sing, sing! von der Barockoper bis hin zum Kunstvideo diverse theatralische, mediale und musikalische Mittel zu nutze. Irgendwo zwischen Performance, Oratorium und Labor wird Sing, sing! zum ersten säuglingsgerechten Musiktheaterstück über Säuglinge für Erwachsene!

New Guide to Opera im Netz
Produktion: New Guide to Opera
Koproduktion: Forum Freies Theater Düsseldorf
Förderung: Fonds Darstellende Künste, Landeshauptstadt Düsseldorf, Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, Stiftung Van Meeteren Düsseldorf, Filmstiftung Nordrhein-Westfahlen

 

 

Freitag, 20.11. | 22:30 Uhr | Festivalcafel:
Eröffnung Interaktive Installation"Zeichenmaschine" von Simon Rummel

Während der Festivaltage zeigt Simon Rummel im Nebenraum des Festivalcafés seine interaktive Installation “Zeichenmaschine” mit Tisch, Stift und Heliumballons. Die Körperwärme der Besucher steuert dabei die Bewegung der Stifte über das Papier, das Geräusch, das diese dabei machen, wird verstärkt und über Lautsprecher als Soundinstallation in den Raum zurückgespielt.
Im Festivalcafè ist außerdem seine Klanginstallation "Kleines Fernrohr auf großen Himmel" zu hören, und schließlich zeigt eine kleine Ausstellung von Zeichnungen/Fotos/Schriftstücken Arbeiten von Rachid Maazouz, Matthias Ohse, Ketonge Manfred Ruecker, Hans Lüdemann, Robert Kraiss, und Simon Rummel mit dem Titel "Rundherum, das ist nicht schwer!"

Simon Rummel im Netz

 

Samstag, 21.11. | 19 Uhr 30 | grosser Saal:

Das Schülerorchester Moers
spielt Simon Rummel

Schüler der Musikschule Moers
Leitung: Simon Rummel

Als „Improviser in Residence“ der Stadt Moers hat Simon Rummel im zu Ende gehenden Jahr verschiedene musikalische Projekte im Dialog mit der Stadt, ihren Bewohnern und Institutionen realisiert. Eines dieser Projekte ist die Komposition und Uraufführung eines neuen Werkes für das Orchester der Moerser Musikschule, die von den Schülern unter der Leitung des Komponisten einstudiert wird. Eine Woche nach der Uraufführung bringt das OPENING! Festival das ganze Orchester nach Trier.
Für die neue Komposition wird ein quasi klassisches Kammerorchester (Streicher, Flöten, Klarinetten, Hörner) um ein großes Gläserspiel erweitert, an dem etwa 15 weitere SpielerInnen mehr als 100 Gläser spielen. So wird ein präzises Eintauchen in die Faszination der schier endlosen Welt mikrotonaler Harmonien möglich, die in Form eines zyklisch variierenden, langsam changierenden Klangbandes zu erleben sind.

Allen Interessierten bot der Komponist um 18.45 Uhr eine Werkeinführung an. Hier wird die Kompositionstechnik vorgestellt und ein bisschen aus der Werkstatt erzählt.

 

Samstag, 21.11. | 21 Uhr | grosser Saal:

Fantasmofonika

Johanna Klein: Blockfloeten (Koeln)
Annette Maye: Klarinette/Bassklarinette (Koeln)
Matthias Mainz: Vierteltontrompete (Koeln)
Christof Thewes: Tenor-/Bassposaune (Saarbruecken)
Radek Stawarz: Geige (Koeln)
Stefan Scheib: Kontrabass (Saarbruecken)
Oxana Omeltschuk: Casio-Keyboard, Kleininstrumente und Stimme (Koeln)
Ketonge Manfred Ruecker: elektronisches Klangarchiv und Effektprozessor (Opladen)
Christian Nink: Schlagzeug (Koeln)
Ellen Barth: Akkordeon (Koeln)
Simon Rummel: Leitung, Tasteninstrumente und anderes (Moers
)
 

Das kunterbunte Ensemble wurde 2003 unter der musikalischen Leitung von Simon Rummel gegründet. Es vereinigt SpielerInnen aus verschiedenen Ländern und Musiziertraditionen. 2004 wurde „Fantasmofonika“ vom Festival „jazz-art“ ausgezeichnet, 2009 hat es das internationale moers-festival eröffnet. - Die Palette der aufgeführten Werke ist breit gefächert: Bearbeitungen von Werken der europäischen Tradition, Volksliedgut, kammermusikalischer Jazz, Uraufführungen neuer Musik, Improvisationskonzepte sowie experimentelles Musik- und Tanztheater wurden bisher an unterschiedlichen, teilweise sehr ungewöhnlichen Orten realisiert. Speziell für OPENING! bereitet „Fantasmofonika“ ein Programm mit neuen Kompositionen von Simon Rummel vor, die von allen beteiligten Musikern improvisatorisch mitgeformt werden.
Simon Rummel im Netz

 

Sonntag, 22.11. | 17 Uhr | Viehmarkttheme:

Die Letzten Dinge
Hörspiel live in der Dunkelheit eines Museums

Konzept, kuenstlerische Leitung und Sprechperformance: Ruth Geiersberger...
in Zusammenarbeit mit
Martin Pfisterer: Sprechperformance....und Klaus Janek: Kontrabass und Komposition

Der Tod: Je nach Glauben Ende, Anfang oder Zwischenstation.
In jedem Fall ein Ereignis, dem kein Mensch auskommt.
Was bleibt, wenn man gestorben ist?
Im alten Gemäuer der Viehmarktthermen findet die Annäherung an ein ewiges Mysterium statt: Was ist? Was bleibt? - Fragen nach den Hinterlassenschaften, Wertigkeiten
und Erinnerung.
Im alten Rom wurden bei Feiern Miniatursärge herumgereicht, um die Gäste daran zu erinnern, dass sie den Augenblick voll und ganz genießen sollten...
„... nicht alles ist dabei bierernst, sondern wird auch von ironischer Leichtigkeit getragen…“ (AZ München)

 
Ruth Geiersberger im Netz
 
Veranstaltung in Kooperation mit der Direktion Burgen,
Schlösser, Altertümer Rheinland Pfalz



 

 

 

 

 

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Programm